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H. Biedermann
Literaturliste & Kongreßbeiträge (Auswahl)

Babydorm- Unsinn

Babydrom- Kissen und seine Benutzerin

Wie sich die Säuglinge zu helfen wissen, wenn man sie mit Babydorm traktiert.

Wenn Säuglinge eine fixierte (Schlaf-)Haltung haben kommt es relativ schnell zu Anpassungen der Kopfform. Je nachdem, wie sehr die Eltern selber nervös sind – oder von ihrer Umgebung unter Druck gesetzt werden -suchen sie dann nach Hilfen.
Meist wird dabei das Symptom Schädelasymmetrie mit der Ursache verwechselt. Statt zu überlegen, was wohl dahinter steckt wird einfach gesagt: „Schädelverformung weg – Problem weg!“ – was natürlich Unsinn ist. Diese Mentalität führt aber dazu, dass mehrere Kopfkissen- Modelle angeboten werden, die diesen Schädel- Adaptationen abhelfen sollen. Natürlich ‚medizinisch geprüft‘ etc. – wie jede Zahnpaste heutzutage.

Wenn man das Problem Schädelverformung vom Funktionellen her durchdenkt muß man froh sein, wenn sich so ein kleiner Mensch nicht in das Kissen festmachen läßt. Fragt man sich, was die Schädelform verbessert, ist es vor allem das Bewegen, das die Symmetrie fördert. Also eben nicht in einem vorgeformten Teil fixieren, nicht stundenlang im MaxyCosy festmachen, sondern das aktive Bewegen fördern. Dass dies ungleich besser funktionert, wenn man vorher den Hals freigemacht hat, versteht sich von selbst. die Kinderärzte haben das in ihrer Zeitung bvkj in einem online- Beitrag gut zusammengefasst (Kissen wenig hilfreich)..

6 Kommentare zu „Babydorm- Unsinn“

  • […] das Symptom mit der Ursache verwechselt – wir sind darauf mehrfach eingegangen (siehe z.B. hier). Man ruft mit derlei Stellungnahmen durchaus heftige Reaktionen hervor, wie die Kommentare zu […]

  • Cadu Taj:

    Ich verstehe den Argumentationsgang gegen das Babydorm-Kissen nicht! Das Kissen gleich als „Unsinn“ zu betiteln, finde ich wenig objektiv und nicht überzeugend, weil Argumente fehlen. Meines Wissens gibt es keine Studie über die Wirksamkeit des Kissens. Es gibt aber sehr wohl unzählige Interneteinträge von Eltern, die positiv über das Babydorm-Kissen berichten. Ich habe dazu viele Seiten gesichtet und nur von einem Fall gelesen, bei dem das Kissen absolut keine Wirkung zeigte.
    Dass sich Babys im Schlaf bewegen, ist kein Gegenargument, denn dass Kissen verhindert dies nicht. Es verhindert durch eine Membran lediglich, dass der Hinterkopf auf der Matratze aufliegt. Babys, die eine Blockade haben, welche noch nicht entdeckt oder gelöst worden ist, bewegen ihren Kopf nunmal im Schlaf nicht viel bzw. gar nicht. Daher entsteht insbesondere in den ersten Lebenswochen und -monaten eine platte Stelle.
    Die Blockade kann durch einen guten Osteoptathen o.ä. gelöst werden, unterstützend kann man Bauchlage üben, Physiotherapie mit dem Kind machen und eben das Kissen zusätzlich verwenden.
    Unserem Kind wurde auch ein Helm „angedroht“ und viel Panik gemacht. Das Kissen und viel Bauchlage beim Spielen haben definitiv bei uns geholfen. Blockade und Schiefhals sind insbesondere durch die Bauchlage (Tummy Time) verschwunden (im 7. Monat etwa). Bis dahin hat das Kissen geholfen, die platte Stelle nicht noch platter zu machen. Der Kopf ist mit Hilfe des Kissens, bis auf eine kleine Stelle, rund geworden. Unser Kind fängt jetzt an sich viel zu drehen (dies natürlich auch im Schlaf) und braucht das Kissen im Prinzip nicht mehr.
    Fixiert wird also gar nichts mit dem Kissen. Was das Baby fixiert ist, wennüberhaupt, eine Blockade im Halswirbel. Leider schauen die Kinderärzte bei der U1 nicht nach schiefem Rücken oder blockiertem Halswirbel und Eltern werden zu wenig über die Wichtigkeit der Bauchlage informiert. Bis zur U2 geht dann viel Zeit verloren und der Kopf ist schon platt…man rennt dann nur noch zu irgendwelchen Therapien, von denen die Wirksamkeit auch nicht wissenschaftlich belegt ist…

  • 4 Monate Mutter:

    Also ich habe das Kissen für meine Tochter und sie bewegt sich trotzdem mit dem Kopf hin und her. Sie mag das Kissen. Wenns ihr unangenehm ist, finde ich sie mit dem Kopf vom Kissen runter gerutscht wieder. Das kam allerdings nur 2x bisher vor. Ich denke, es ist von Kind zu Kind verschieden. Ich habe gesagt, ich probiere es und wenn ihr das nicht gefallen sollte, fliegt es wieder raus. Wir benutzen es nur nachts, tagsüber schläft sie ohne Kissen. Da das Kissen im Bett liegt und tagsüber schläft sie mal im Wagen, mal in der Wippe (flach gestellt), mal auf der couch. Denke die Abwechselung ist gut.

  • […] haben dazu Stellung genommen (Babydorm- Unsinn) – und sind da in bester Gesellschaft. Auch die Kinder- und Jugendärzte haben das jetzt […]

  • Um es noch mal auf den Punkt zu bringen: das Kissen ist völlig überflüssig; es reiht sich in die lange und wenig rühmenswerte orthopädische Tradition des passiv Redressierens und Einstellens ein.
    Wir wollen die Säuglinge sich bewegen lassen, auch und gerade in der Nacht.

    Nach 30 Jahren Erfahrung mit Schädelasymmetrien im Säuglingsalter kann ich mit Sicherheit sagen, dass der Kopf von selber ‚rund‘ wird, wenn die ursprüngliche Haltungsfixierung beseitigt werden konnte.

    Schade für den, der sich von Solchem ein Geschäft versprach – aber ich bleibe bei meiner Ansicht.

  • Ich finde es bedauerlich, dass die Kritik wenig sachlich ausfällt und dass die Hersteller von Lagerungs-Kissen an den Pranger gestellt werden sollen. Fakt ist, dass nach rund 20 Jahren ein auffälliger Großteil der Kinderärzte eine lagerungsbedingte Schädelverformung bei Säuglingen unter 6 Monaten gar nicht oder recht spät feststellt. Für das BabyDorm kann ich durch regelmäßige Rücksprache sowohl mit den Eltern als auch mit Physiotherapeuten und Osteopathen, die das Kissen von simonatal empfehlen, ruhigen Gewissens sagen, dass die Ursachen sehrwohl durch zielgerichtete Therapie behandelt werden, wo dies angezeigt ist. Scheinbar hat sich der Autor zumindest mit dem BabyDorm-Kissen nicht selbst in der Praxis auseinandergesetzt. Sonst wäre bekannt, dass ein Baby auf dem BabyDorm-Kissen nicht fixiert werden kann. Ich bin gerne zu einer offenen Diskussion bereit.

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