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H. Biedermann
Literaturliste & Kongreßbeiträge (Auswahl)

‚Spezialfälle‘ dieser Woche – eigentlich ist ja erst Dienstag…

Schon seit Jahrzehnten schallt uns immer wieder die Meinung entgegen, dass man ja den Hals und die Kopfgelenke behandeln kann auch ohne röntgenologisch nachzuschauen. Man ist ja sooo sanft und vorsichtig. Ich will nun nicht sagen, dass wir hier in unserer Praxis eine Normalverteilung von Patienten erleben. Natürlich sammeln sich bei uns die therapieresistenten und schwierigen Fälle. Aber diese  beiden, die hier vorgestellt werden sollen, waren nicht als Verdachtsfälle für Fehlbildungen o.ä. überwiesen worden.

Beide Röntgenbilder sollen hier ohne großen Kommentar abgebildet werden. Bei beiden waren wir sehr froh, rechtzeitig durch unsere Röntgenbilder auf die Situation gestoßen worden zu sein. Beide gehen jetzt erst einmal zum MRI – wir werden ggf. später berichten, was daraus wurde.

Derartiges ist unser tägliches Brot. Mit diesem Plädoyer für Röntgen vor jedweder Behandlung der (oberen) Halswirbelsäule wollen wir uns dem Trend entgegenstemmen, der in den letzten Jahren – angeführt durch Osteopathen und Craniosacraltherapeuten – dazu geführt hat, Behandlungen der HWS zum Allgemeingut aller manualtherapeutisch Tätigen zu machen.

Das kann’s nicht sein.

 

Massive Kopfgelenkdysplasie bei KiSS- KindKopfgelenk- Dysplasie mit Einengung des SpinalkanalsDas fünfjährige Mädchen links war wegen Haltungsasymmetrie aufgefallen. Die Eltern berichteten über etliche Besuchte beim Osteopathen. Die Anamnese war dramatisch mit schwerer Epilepsie, Krampfanfällen und Reanimation. Sie hält ihren Hals auffallend  , mit hochgezogenen Schultern und festgeklemmtem Kopf. Schon dadurch wird man natürlich aufmerksam. Die BWS und LWS war relativ wenig asymmetrisch und der Befund vor allem hochcervical.

Der siebenjährige Junge auf dem rechten Bild kam zu uns wegen ‚Unbeweglichkeit‘ von Hals und Kopf – sonst war da eigentlich kein dramatisches Beschwerdebild. Er sieht auch nicht aus wie ein typisches Klippl-Feil- Kind, d.h. schon ein bißchen Schulterhochstand, aber nicht die breiten Trapezius- Konturen, die man bei diesen Patienten gewohnt ist. Soll also keiner glauben, die Anamnese oder der ‚klinische Blick‘ könnten einen da auf die Fährte bringen…

 

 

1 Kommentar zu „‚Spezialfälle‘ dieser Woche – eigentlich ist ja erst Dienstag…“

  • wie Du weißt , kann man Dysplasien nicht im MRI nachweisen, sondern nur im CT bzw 3 D CT … es sei denn Du wolltest den Spinalkanal bzw das Rückenmark darstellen und nicht eine differenzierte Dysplasiediagnostik betreiben …

    beste Grüße Uli

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