Die schwierige Verifizierbarkeit der Manualmedizin
Ein Behandlungsansatz, der sich vor allem mit funktionellen Problemen beschäftigt, hat es heutzutage schwer. Die Klassische Sequenz ist Problem-Dokumentation mit Labo, Röntgen etc.- Diagnose-Therapie. Davon weicht die Manualmedizin (MM) insofern ab, als sie bei vielen Beschwerdebildern ganz andere Ursachen in den Vordergrund stellt, die zwar neue Ansatzpunkte ergeben, aber eben auch nicht ins gewohnte Schema passen.
Es gab einmal eine honorige Organisation, die sich – eigentlich – zum Ziel gesetzt hatte, die Manualmedizin auf solide wissenschaftliche Basis zu stellen. Sie nannte sich ganz ‚unprätentiös‘ International Academy of Manual Musculosceletal Medicine (IAMMM) – zum Titel kann man seine Gedanken haben.
Nun, das Projekt ist nicht sehr erfolgreich gewesen – to put it mildly... Die wissenschaftliche Absicherung ist kaum mit den gängigen Mitteln der doppelt-blind-Studie zu leisten, wenn die Effekte so kontextabhängig sind wie bei der MM Es ist durchaus erstaunlich, wie lang viele Leute an einem offensichtlich zum Scheitern verurteilten Projekt festhalten, wenn erst der Herdentrieb voll eingesetzt hat. Zum Thema einige Bemerkungen (Glanz_Elend_MM_2405).
Seminar: Funktionelle Behandlung der Probleme im Schulalter (das war 30. September Bochum)
Dorothy Parker (Journalistin/It-girl im NY der 20ger) hatte mal gesagt „I don’t like writing – I like having written„.
So ähnlich ist es auch bei Kongressen die man organisiert. Wenn man zugange ist und sich über verschlurte Deadlines, fehlende Beiträge und kurzfristige Absagen der Referenten (GsD diesmal nicht) bekümmert, greift man sich manchmal an den Kopf, warum man so doof war, sich zu einem solchen Unternehmen zu entschließen. Wenn’s dann läuft (und v.a., wenn’s gelaufen ist) freut man sich, daß man sich durchgerungen hatte.
Als ‚alter Hase‚ ist man nicht mit etwas völlig Neuem überrollt, aber man lernt immer noch dazu, und bekommt viele Anregungen – und sei es nur, daß einen der Enthusiasmus der anderen Referenten mitzieht. Und obwohl man sich im Lauf der Jahr immer weniger Illusionen hingibt, wieviel des Gesagte hängen bleibt, glaubt man doch irgendwo dran,daß alle schlauer rausgehen, als sie hereingekommen waren.
Das Trauerspiel der Helme bei Säuglingen
Ist man schon einige Jahre im Beruf, hat man gelernt, daß sich manches von selber erledigt. Viele Moden klingen ab, und man ist gut beraten, sie nicht durch zu viel Beachtung am Leben zu erhalten. Es gibt aber auch Umstände, die zum Kommentar zwingen.
Ein Beispiel aus meinem Fachgebiet ist die Helmbehandlung unkomplizierter Schädelasymmetrien, die zu 99% KiSS- bedingt sind. Unbestritten ist, daß Einzelfälle wirklich von Helmen profitieren – das ist aber eine verschwindende Minderheit und fällt im Vergleich zu den Tausenden Säuglingen, denen wir im Lauf der Jahre schon helfen konnten, absolut nicht ins Gewicht.
Nun kann man den Helm- Verordnern nicht vorwerfen, sie wären nicht kreativ. Ich war baß erstaunt, als mir ein Anfrage zur Finanzierung des Helms in die Hände kam, der hier wiedergegeben wird. In sehr barocker Weise wird noch die kleinste Dienstleistung bei dem immer aufgeblähteren Kostenvoranschlag aufgeführt. Ob ein solches Gebaren noch ethisch ist, sei dahingestellt, kostentreibend ist er allemal. Hat man dann die ‚Warnung‘ im Hinterkopf, daß man schnell und früh behandeln sollte – sonst könnte ja eine korrekte Behandlung das Problem für einen Bruchteil der Kosten lösen – ist das der Gelassenheit abträglich. Von den negativen Effekten des Helms (zusätzliches Gewicht auf dem Kopf, Einüben falscher Bewegungsmuster etc.) ganz zu schweigen.
Was von der Helmtherapie zu halten ist, wurde hier schon vor Jahren dargelegt (hier); dem ist grundsätzlich nicht viel hinzuzufügen – sieht man einmal davon ab, daß wir jetzt immer wieder Schulkinder in die Praxis bekommen, die in der Säuglingsphase ‚behelmt‘ wurden, und deren funktionelle Probleme dadurch nicht verschwanden. Sie kommen jetzt, wegen ihrer HWS- Funktionsprobleme (Stichwort: KiDD, ein Artikel hier).
Es wurde eben ein Symptom (Schädelform) und nicht die Ursache (Funktionsstörung der Motorik) in den Mittelpunkt gerückt, und nach den vielen Jahren praktischer Erfahrungen kann man sagen: gegen besseres Wissen.
Das Ziel muß es sein, junge Menschen gut ins Leben zu stellen, und nicht ‚den idealen Kopf‘ (Zitat Kostenvoranschlag) schön drauf zu setzen. Seinen Inhalt wollen wir bestmöglich fördern, die Form ist zweitrangig ; daß eine korrekte Therapie – fast nebenher, und mit etwas Geduld – sozusagen als Nebeneffekt auch eine gute Kopfform macht, ist gerne mitgenommen.
So wird ein Schuh draus.
Texte de base – en Français
À l’occasion d’un congrès en France ici un texte sur les problèmes fonctionelles des nouveau-nées, récemment actualisée
Tand & Kaakproblemen
Deze text geeft uitleg over de verbindingen tussen de tand- regio en problemen ver buiten deze berijk (CMD_NL_2303)
Heiner Biedermann:Publikationen und Kongreßbeiträge
1. Biedermann, H. and G.Gutmann, Sklerosierungstherapie im Bereich der Wirbelsäule, in Die Wirbelbogengengelenke ausschliesslich der Okzipito- Zervikalregion, F.W. Meinecke, Editor. 1981, Hippokrates ,. p. 167 – 170.
2. Biedermann, H., Mikrocomputer und Publikation. UTB. 1984, Stuttgart: G. Fischer. 290.
3. Gutmann, G. and H. Biedermann, Die Halswirbelsäule. Teil 2: Allgemeine funktionelle Pathologie und klinische Syndrome, ed. G. Gutmann and H. Biedermann. 1984, Stuttgart: Fischer Verlag.
4. Biedermann, H.H., Von der Chiropraktik zur Manuellen Medizin. 1988, Heidelberg: Haug. 115.
5. Biedermann, H., The Cervico- Lumbar Syndrome, in Back Pain. An International Review, J.K. Paterson and L. Burn, Editors. 1990, Kluwer Academic Publishers: Dordrecht Boston London. p. 292 – 299.
6. Biedermann, H., Reif für die Insel? Glanz und Elend der „kleinen“ Lösungen in der Krankenhaus- EDV. Krankenhaus Umschau, 1990. 59: p. 96 – 99.
7. Biedermann, H., Kopfgelenk-induzierte Symmetriestörungen bei Kleinkindern. Kinderarzt, 1991. 22: p. 1475 – 1482.
8. Biedermann, H., B.H. Mühlbauer, and M.A. Bazan, Plädoyer für eine „eigene“ Krankenhaus- EDV. M&K Jahrbuch, 1991: p. 117 – 121.
9. Biedermann, H., Kinematic Imbalances due to suboccipital Strain. J Manual Medicine, 1992. 6: p. 151 – 156.
10. Biedermann, H., Manuelle Therapie bei Kleinkindern. Orthop Praxis, 1992. 28: p. 380 – 385.
11. Biedermann, H., Zur Diskussion gestellt: Die Zervikolumbalgie. Manuelle Medizin, 1992. 30: p. 20 – 25.
12. Gutmann, G. and H. Biedermann, Funktionelle Röntgenanalyse der Lenden- Becken- Hüftregion. Funktionelle Pathologie und Klinik der Wirbelsäule, ed. G. Gutmann and H. Biedermann. Vol. 3. 1992, Stuttgart: Fischer. 240.
13. Biedermann, H., Das Kiss-Syndrom der Neugeborenen und Kleinkinder. Manuelle Medizin, 1993. 31: p. 97 -107.
14. Biedermann, H., M. Fritzsch, and R. Labitzke, Acht Jahre integrierte Datenverarbeitung an einer unfallchirurgischen Abteilung: Bestandsaufnahme und Zukunftsperspektiven. Heft Unfallchir., 1993. 230: p. 1388 – 1390.
15. Biedermann, H., Manipulation of Children. Workshop DSMM (Kolding Denmark), 1994: p. 0 – 0.
16. Biedermann, H., Manual Therapy in Newborn and Infants. J orthop Med, 1995. 17: p. 2 – 9.
17. Biedermann, H., Zum Artikel von A. Cramer: Gezielte manuelle Beeinflussung der oberen Atlasgelenke. Manuelle Medizin, 1995. 33: p. 23 – 25.
18. Bazan, M. and H. Biedermann, Müll im Krankenhaus. 1996, Stuttgart: G. Fischer. 156.
19. Biedermann, H., KISS-Kinder. 1 ed. 1996, Stuttgart: Enke. 124.
20. Biedermann, H. and L. Koch, Zur Differentialdiagnose des KISS-Syndroms. Manuelle Medizin, 1996. 34: p. 73-81.
21. Biedermann, H., Die Begutachtung des HWS- Weichteiltraumas: Funktion vs. Pathomorphologie. Man Med, 1998. 36(1): p. 14 – 20.
22. Koch, L.E., H. Biedermann, and K.S. Saternus, High cervical stress and apnoea. Forensic Sci Int, 1998. 97(1): p. 1-9.
23. Biedermann, H., ed. Manualtherapie bei Kindern. 1999, Enke: Stuttgart. 270.
24. Biedermann, H., Primary and Secondary Cranial Asymmetry in KISS-Children., in Craniofacial Dysfunction and Pain. Manual Therapy, Assessment and Management., H.v. Piekartz and L. Bryden, Editors. 2000, Butterworth & Heinemann: London. p. 46 – 62.
25. Biedermann, H., Schreikinder: Welche Rolle spielen vertebragene Faktoren? Manuelle Therapie, 2000. 4: p. 27 – 31.
26. Biedermann, H., Manual Therapy in Children, in The Craniocervical Syndrome, H. Vernon, Editor. 2001, Butterworth & Heinemann: London. p. 207 – 230. Text hier
27. Biedermann, H., Primäre und sekundäre Schädelasymmetrie bei KiSS- Kindern, in Kraniofaziale Dysfunktionen und Schmerzen, H.v. Piekartz, Editor. 2001, Thieme: Stuttgart. p. 45 – 60.
28. Vasilyeva, L.F., S. Ilewa, and H. Biedermann, EMG- Veränderungen bei der Manualtherapie von Kleinkindern. Man. Therapie, 2001. 5: p. 122 – 126.
29. Biedermann, H. and R. Sacher, Formvarianten des Atlas als Hinweis auf morphologische Abweichungen im Lenden/Becken/Hüftbereich. Man Med, 2002. 40: p. 330 – 338.
30. Biedermann, H. Upper Cervical Manipulation for Infants and Children with the KiSS- Syndrome. in WFC 7th Biennial Congress. 2003. Orlando, Forida: World Federation of Chiropractic.
31. Biedermann, H., Manual Therapy in Children. 2004, Edinburgh: Churchill & Livingston. 353.
32. Biedermann, H. and M. Hyland, Komplexitätstheorie und Manualmedizin: Erklärungmodell manualmedizinischer Behandlungseffekte. Manuelle Medizin, 2004. 42: p. 355-360.
33. Biedermann, H., Manualmedizin bei (Klein-) Kindern: Kooperation zwischen Neuropädiatrie und Manualmedizin. Manuelle Medizin, 2005. 43: p. 111-115.
34. Biedermann, H., Manual Medicine of Functional Disorders in Children. Med Veritas, 2006. 3: p. 803-814.
35. Biedermann, H., KiDD: KiSS- induzierte Dysgnosie und Dyspraxis, in Manuelle Therapie bei Kindern, H. Biedermann, Editor. 2006, Urban & Fischer / Elsevier: München. p. 269- 276.
36. Biedermann, H., Funktionelle Pathologie der Wirbelsäule und ihr Einfluss auf die sensomotorische Entwicklung. Man Med, 2008: p. 17- 22.
37. Biedermann, H., Kinderen met KISS- Syndroom: Oorzaken, gevolgen en manueeltherapeutische benadering. 2008, Leuven: Acco. 190.
38. Biedermann, H., Phase Transitions: How the Functional Pathology of the Vertebral Spine Influences the Morphological Development in Children, in WFC 10. biennial congress. 2009, WFC: Montreal, Canada. p. 34- 76.
39. Biedermann, H., Manualmedizin bei Kindern & Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen in bvkj Herbstkongreß 2009: Bad Orb.
40. Borusiak, P., et al., Lack of Efficacy of Manual Therapy in Children and Adolescents With Suspected Cervicogenic Headache: Results of a Prospective, Randomized, Placebo-Controlled, and Blinded Trial. Headache, 2009.
41. Biedermann, H., Schreikinder – Einfluß funktionell- vertebragener Störungen. Auswertung einer Stichprobe von 150 behandelten Säuglingen. pädiat praxis, 2010. 76: p. 25 – 39.
42. Biedermann, H. Die Schulter als Zielorgan externer Störungen. in EWMM- Jahreskonferenz. 2010. Köln.
43. Ocklenburg, S., et al., Visual Experience effects Handedness. Behav Brain Res, 2010. 207: p. 447-451.
44. Biedermann, H., Plagiocephalus bei Säuglingen: Diagnostik, Relevanz und Therapie. Kinder- und Jugendarzt, 2010, 723-725
45. Biedermann, H., Berühren, begreifen, behandeln. Man Med, 2011. 49: p. 189- 192.
46. Saternus, K.S., Biedermann,H., Riepert,T. et al., Traumatologie der A.vertebralis beim Säugling. Rechtsmedizin, 2011. 21(4): p. 265-271.
47. Biedermann, H., Manualmedizinische Sicht auf „Schulschwierigkeiten“: Das KiDD-Syndrom Physiotherapie, 2012: p. 30-35.
48. Biedermann, H., Schädelasymmetrie bei Säuglingen. Physiotherapie, 2012. 30(1): p. 16 – 20.
49. Biedermann, H. & Küsgen,B.:Langzeit- Beobachtungen nach Manualtherapie bei Säuglingen. Man Med, 2013. 51: p. 389-394.
50. Küsgen, B. & Biedermann, H.: A 6-Months Audit of Babies treated for KiSS. IAMMM Bordeaux, 2013
51. Biedermann,H.: Functional disorders of the spine in small children. In: Oxford Textbook of Musculoskeletal Medicine (ed.: Hutson & Ward) p. 207 – 216
52. Biedermann,H.: Reflux -the MM Approach. IAMMM Padova, 11/2017
53. Biedermann,H.: Manualmedizin: Multimodal – funktionell -subtil. EWMM Jahrestagung 2017, Antwerpen
54. Biedermann,H.: Plagiocephalie & voorkeurshouding, Kongreßbeitrag Antwerpen, 2020
55. Biedermann,H.: Frühkindlich fixierte Fehlhaltungen: Die Halswirbelsäule im Blick haben., DHZ, 09/2020 (ausführlicher Text hier)
56. Biedermann,H.: Beseitigung von Dysbalancen nach KiSS/KIDD als Vorbereitung der Ausformung des KFO- Bereichs, Harrani- Akademie, 2020
57. Biedermann,H.: Der funktionelle Schmerz in Diagnose & Behandlung, Zimmt- Kongreß Berlin, 2022
58. Biedermann,H.: Problèmes kinetiques causées par les imbalances du système spinale, Kongressbeitrag Avignon, 2022 (Transkript hier)
59. Biedermann,H. et al.: Sensomotorische Entwicklung im Säuglingsalter, IFK Bochum, 2022
Beim Funktionieren helfen…
… ist das Motto, unter dem wir diverse Hilfsmittel zusammenfassen wollen, die sich in der täglichen Arbeit bewährt haben. Es ist ja eine Konstanz unseres Daseins, daß wir immer ‚un- artgerechter‘ zu Wege sind. Ein Gutteil der Menschheit bringt den Tag im Sitzen vor dem Bildschirm zu; der derzeitige Home-office- Trend verstärkt das noch.
Dazu kommt, daß unser Köpfchen wesentlich mehr arbeiten muß als der Körper und dieses Ungleichgewicht für Ärger sorgt. Nacken und Kiefer verspannen sich so, auch dies schreit nach Lösungen.
Zudem werden wir als Gesamtbevölkerung immer älter und rigider.
Manche Dinge kann man ganz gut mit Änderungen unseres Lebensstils angehen (da liegt dann der ‚innere Schweinehund‘ im Weg), manches nötigt auch einfach zum Verzicht (ditto). Viel Bewegen und die Arbeitsposition wechseln kann man fördern durch das Bereitstellen entsprechender Hilfsmittel.Einen Teil versuchen wir – wer weiß wie gut – durch Merkblätter und ‚Gebrauchsanweisungen‘ zu unterstützen.
All diese Dinge haben wir schon seit vielen Jahren empfohlen und auch die diversen Adressen hingewiesen, die da Nützliches anbieten. Jetzt haben wir das direkt zusammengestellt, nicht zuletzt, damit man sich nicht x Adressen merken muß. Einen Teil vertreiben wir selber, die gute Hälfte besteht einfach aus Web- Adressen, auf die direkt durchverwiesen wird.
Wir haben das Unternehmen ‚Panacea‘ genannt, nach dem Allheilmittel der Antike (was wir natürlich nicht bieten können), und da das Ganze von Bochum aus betreut wird, heißt der kleine Website www.panabo.de.
Verbund Body/Mind
Beim rastlosen Lesen ist wieder mal ein für uns relevantes Buch aufgetaucht:
Vybarr Cregan-Reid:
Primate Change (octopusbooks.co.uk)
Cregan-Reid beginnt ziemlich früh in unserer Stammesgeschichte – eines der ersten Kapitel ist mit 500.000.000 – 30.000 überschrieben – und saust durch die Jahrmillionen; nachher wird es deutlich langsamer. So ist z.B. eines der hinteren Kapitel mit 1910 – Gegenwart betitelt. Schon aus dieser Einteilung wird deutlich, daß er sich vor allem um die Interaktion zwischen der modernen Lebensumwelt und unserer ‚Grundausstattung‘ bekümmert. Es ist wohl kein Spoiler, wenn man erwähnt, daß einer der letzten Abschnitte mit ‚Homo Sapiens ineptus‘ überschrieben ist; das ‚ineptus‘ ist den Anglos dabei geläufiger als uns (am besten wohl mit ‚unbeholfen‘ übersetzt). Das ist schon etwas entfernt vom weitaus optimistischeren ‚Homo Deus‘ Hararis – und m.E. etwas realistischer….
Im Text wird man mit einer Fülle von Beispielen konfrontiert, wie funktionelle Faktoren dann zum Problem werden, wenn die genetische Grundausstattung dem noch nicht angepaßt werden konnte; und daß dies in der sich exponentiell beschleunigenden Entwicklung unserer Umwelt immer mehr auswirkt, wird schon an dem unlängst eingeführten Begriff ‚Anthropozän‘ für diese neue erdgeschichtliche Epoche deutlich.
Nexus bei Jüngeren
.In der letzten Monaten haben wir eine neue Indikation für die Traktion des Nackens mit dem Nexus entdeckt: (Nexus_Adult) .
Anfangs kam gar nicht die Idee, bei Jungen – mit Elastizität im Bindegewebe – eine Traktion zu benötigen. Aber man lernt in der Praxis..
EWMM- Treff 2015: 19.&20. Juni in Antwerpen – gewesen
Das Treffen ist vorbei und wir schauen zurück.
So langsam kommt alles zusammen: zum einen die Collage von Fotos der beiden Tage,des weiteren die Infos und Verweise, die den einzelnen Refereten zugeordnet sind. Wir hatten das Glück, dass der ‚Zomer van Antwerpen‘ eben angefangen hatte, und gleich mit einem Knaller, den beiden Riesen (De Reuzen) – weshalb der kleinere Riese auch auf unserer Workshop-Collage auftaucht.
Hier schon mal eine erste Zusammenfassung (Antwerpen_15_BM_HB)..
KiSS ist kein Syndrom
Immer wieder wird mir von Verlagsseite oder auch von Editoren der Fachzeitungen der Begriff ‚Syndrom‘ in Verbindung mit KiSS angetragen. Ich muß zu meiner Schande gestehen, dass ich da auch manchmal nachgegeben habe, eigentlich eher aus Gutmütigkeit bzw. Nachlässigkeit. Diesen Beitrag weiterlesen »
Fortbildung in der Huhnsgasse 34 : Rückblick auf den Treff am 29.11. 2013
Freitag 29. 11. war das Thema
„Manualmedizin & HNO„
Unser klinischer Visitetag war – denke ich – gemütlich und anregend für alle. Besonders schön war, dass die Teilnehmer sich einbrachten, je nach den Jahren der Erfahrung natürlich mehr oder weniger, aber eben als Diskussion unter Kollegen. Nicole Stuhrmann aus der Heidelberger HNO konnte da mit ihrer klinischen Expertise punkten. Als Pädaudiologin und Phonaterin und in Heidelberg so etwas wie die Nachfolgerin von Manfred Hülse, der sich ja intensiv mit der Verbindung zwischen Manualmedizin und HNO auseinandergesetzt hat. Sie berichtete aus ihrer Arbeit und führte Tipps&Tricks auch am lebenden Objekt vor (s. Fotos).
Wir ‚Insassen‘ der Huhnsgassen- Praxis berichteten aus unserer Arbeit und stellten interessante Kasuistiken der letzten Wochen vor, durchaus nicht als ‚happy-end-Geschichten‘, sondern eben mit all den Haken&Ösen, die die Auseinandersetzung mit komplizierten und x-fach vorbehandelten Patientenbeschwerden so mit sich bringt. Ein Referat über die Komplexität von Wahrnehmung, Lernen und Sensomotorik sollte unseren Bezugsrahmen darstellen und fiel hoffentlich auf fruchtbaren Boden ;-).
Der Naegeli
Dieses ‚Urgestein‘ der Manualmedizin wurde 1952 von meinem Vater neu herausgegeben – auch und nicht zuletzt, um zu zeigen, aus wie vielen Quellen sich die aktuelle Manualmedizin speist. Gerade in sehr ‚handwerklichen‘ Disziplinen ist ja die Versuchung groß, sich als Erfinder von etwas ganz Neuem zu gebärden…
Der Nägeli hatte 4. Auflagen, sogar der Spiegel war damals in den 50gern der Chiropraktik wohlgesonnener als heute (hier war mal ein Verwies auf das Spiegel- Archiv, den gibts da aber nicht mehr – leider).
Wir hatten – nachdem das Buch nicht mehr lieferbar war bei Haug – ein Exemplar digital erfaßt. Zugegebenermaßen nicht auf dem Stand von 2013, aber zumindest hat man so alles Material. Es ist ein recht dickes Brett (7mb), aber wer es sich runterladen will möge das tun.
( hier klicken Naegeli1).
Jahrestreffen 21. & 22. Juni 2013: danach ist davor…
Schon wieder vorbei – und es hat Spaß gemacht. Wichtig ist natürlich, die Bemerkung von Earl Wilson ernst zu nehmen: ‚Science may never come up with a better office communication system than the coffee break‚ (Danke, Bruno).
Da hab ich mich immer drum bemüht, und man sieht das ja auch auf einigen Bildern der Collage. Klappt dann auch wirklich…
So wollen&werden wir weitermachen – mit Tee/Kaffeepausen zwischen den Vortragsblöcken, unserem gewohnt exzellenten Lunch (Danke, Evelyne) und den Freitag-Abend-Dinners in den unzähligen guten Restaurants&Bistros, die Antwerpen zu bieten hat.
Diesmal war der Schwerpunkt unseres Workshops:
Begutachtungsprobleme in der Unfallchirurgie und Manualmedizin und Neuromythologie
mehr (hier)
Praktische Übungen beim Röntgenkurs 1989
Wie das Ganze losging? 1984 richteten Friedel Gutmann und ich den ersten Kurs aus, damals Ersterer als Leithammel und ich als kleines Helferlein im Hintergrund. Ein Blick auf die Zeit gibt diese Einladung aus 1988 (Roekurs_88). Man sieht, wir sind unserer Linie treu geblieben. Ein Bild vom Anfang: Friedel Gutmann zeigt, wie es ging&geht…
Neben dem eigentlichen Kurs war von Anfang an die Diskussion und das Treffen mit Erfahrenen Schwerpunkt. Das haben wir dann im Lauf der Jahre auseinandergenommen und so werden wir auch in 2013 wieder Einführungkurse in Untersuchen und Behandeln anbieten und eben dies Treffen zum Vertiefen, Plaudern und Gehirn auslüften.
Kunst und die HWS
Manchmal muß das Leben mit all seinen Zufällen einem ein bißchen helfen…
Für unser Treff in Antwerpen hatten wir Felix Hasler eingeladen, der zur Zeit mit seinem Buch ‚Neuromythologie‘ Furore macht (vgl. hier). Nicht nur hielt er ein sehr anregendes Referat, nein, er war auch noch selber selbiges – und dann im Nebenerwerb Kunsthändler (‚Ich bin ein großer Verfechter des Universaldilletantismus‚ – Originalzitat F.H.). Seine kunsthändlerische Dimension kann man hier wahrnehmen.
Und da er jetzt ein bißchen gesehen hat, wie wir ticken, hat er mir dieses sehr passende Kunstwerk avisiert. Freu mich schon drauf!
Der Künstler Reiner Schwarz hat wohl zumindest einmal zugeschaut, wie einer in so einen Glisson eingespannt war…
Wir versuchen ja, dies mit unserem Nexus etwas schonender hinzubekommen…
Basis der Pharmakotherapie defizitär
Wenn andere etwas besser dastellen, als man das selber gerade kann, gibt man ihnen doch gerne eine Möglichkeit, das auch zu tun. Zumal, wenn uns dies Gelegenheit verschafft, für eine verdienstvolle Publikation Werbung zu machen – die pharma-kritik. Bruno Maggi hat mich auf deren aktuelles Editorial hingewiesen, und ich gebe dies hier gerne weiter (siehe hier). Und es stände nicht hier, wenn es nichts anzumerken gäbe… Diesen Beitrag weiterlesen »
Auf Abstand sieht man manches klarer – ADHD & Philosophie
Wenn man – wir wir – jeden Tag mit Eltern und Therapeuten das Thema ‚Schulschwierigkeiten‘ oder ‚Erziehnungsprobleme‘ diskutiert kann man viel über sich undseine Zunft lernen. Im Biotop ‚Medizin‘ ist momentan die angesagte Erklärung für diese Probleme ein zu niedriger Dopaminspiegel. Den muß man halt ausgleichen, dann ist alles in Ordnung. Vergessen wird dabei oft, dass die Verteidiger dieses Modells ursprünglich mal angetreten waren mit der Idee, einen kurzen Mangelzustand zu überbrücken. Das solllte nach Wochen, maximal Monaten erledigt sein. Diesen Beitrag weiterlesen »
Neuer Präpkurs in Zusammenarbeit mit der Anatomie in Köln
Wer erinnert sich nicht an die ersten trauamtisierenden Erfahrungen zu Beginn seines Studiums, wo im anatomischen Institut, umhüllt von mehr oder weniger starken Formalindüften an den dort aufgebahrten Leichen die ersten ‚Begreifungen‘ derselben stattfanden. Fast jede(r) war von der Komplexität und Fülle des zu Lernenden überfordert und von der fast surrealen Atmosphäre (im wörtlichen und übertragenen Sinne des Wortes) überwältigt.
Jetzt, wo wir alle schon Jahre & Jahrzehnte im Beruf stehen, wünscht man sich immer mal wieder, dies mit all dem Wissen, was sich so angesammelt hat, noch mal sehen und be-greifen zu dürfen. Ich hatte vor Jahren mit Jürgen Koebke (damals Ordinarius an der Anatomie in Köln) Kontakt gehabt und der hatte sich großzügigerweise bereiterklärt, solch einen Kurs für uns zu organisieren. Das wurde Anfang 2011 ein großer Erfolg (s. Foto)und all die, die damals dabei waren, sagte mir immer wieder, wie sehr sie von dieser einmaligen Chance profitiert hatten.
Damals hatten wir uns den occipito-cervicalen Übergang vorgenommen. Eine Fortsetzung dieses Kurses war fest geplant, als der grausige Tod von J.K. alles zunichte machte und mich diese Planung begraben ließ.
Letztes Jahr in Hamburg traf ich mal wieder Bodo Christ und wir sprachen über die Anatomie in Köln. Er erwähnte, dass ‚der Neue‘ aus seinem Stall käme und bot an, den Kontakt anzubahnen. Was dann auch prompt geschah und jetzt zur Konsequenz hat, dass wir wieder einen Präpkurs anbieten können.
Diesmal wird die mittlere und untere Wirbelsäule im Zentrum des Interesses stehen, und als Termin ist Anfang 2014 avisiert. Geplant sind wieder max. 12-15 Teilnehmer und der Preis wird wohl +- 400€ betragen. Alles noch in Arbeit, aber schon jetzt soll mal die Möglichkeit geschaffen werden, sein Interesse anzumelden.
Ggf. also bitte hier emailen.
50 Jahre Manuelle Medizin – Sondernummer der MM oder: Mitleid gibts umsonst, Neid muß man sich verdienen…
Wie gelegentliche Besucher dieses Site schon bemerkt haben werden, bin ich in die Tiefen meiner Archive gestiegen und werde immer mal wieder einiges Interessante daraus hier präsentieren. Als ‚Erbe‘ von F&F (Freimut Biedermann & Friedel Gutmann) beherbergt mein Keller ein recht umfangreiches Archiv, das bis in die Gründungsphase der FAC in den 50gern zurückreicht. Da sind allerlei ‚Schätzchen‘ zu finden, die ein interessantes Licht auf Interna der Manualmedizin werfen. Nun soll man nicht alle Nickeligkeiten ausbreiten, die die jüngere Generation ohnhin nicht interessieren – dachte ich mir immer mal wieder, wenn ich diese alten Korrespondenzen in der Hand hielt. Aber es ist halt manchmal ganz praktisch, wenn man auf die Primärquellen zugreifen kann.
Bei mir war angefragt worden, ein paar Worte zur Arbeit meines Vaters für die Manualmedizin und deren Publikationen zu schreiben. So wußte ich, dass jetzt im Spätsommer 2012 ein dezidiertes Heft zum 50ger Jubiläum der ManMed in Arbeit ist und schlug dieses nach meinem Urlaub auch mit viel Interesse auf. Besonders freute mich, dass der erste Artikel, der hier als Faksimile abgedruckt war, Gutmanns Veröffentlichung zur funktionellen Pathologie der oberen HWS bei Kleinkindern war.
Als ich dann den Kommentar des Kollegen v. Heymann las ( 50 Jahre Manuelle Medizin: „Tonusasymmetriesyndrom“ und „sensomotorische Dyskybernese“ W. von Heymann), wo KiSS als ‚vulgär- populistisch‘ bezeichnet wird …. hab ich erst mal zwei Nächte darüber geschlafen – dann war der Reflex: „Ignorieren“. Und mich ein bißchen gewundert: hab den Herrn nie kennengelernt, was ja eigentlich Voraussetzung für solch emotionale Auslassungen ist. Als ich dann auf dem Website von Springer sah, dass mein KiSS- Artikel von 1993 gar nicht mehr online erreichbar ist, wurde mir klar, dass ich in der Pflicht bin.
„Unglaubliche Fallgeschichten“ – und ihre Moral für Manualmediziner
Martina Frei ist eine Schweizer Autorin, die ein sehr lesenswertes Buch zu obigem Thema geschrieben hat (s.Abb.). In einem Artikel aus der Schweizer Zeitschrift für die Schweizerischen Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (VSAO Journal, hier lesen) geht sie auf das Verletzungspotential bei längerer Reklination ein. Das kann eben schon bei 10min Kopfrückbeuge im Friseursstuhl passieren. Dank an Bruno Maggi, der mich auf diesen Artikel hingewiesen hat. Diesen Beitrag weiterlesen »
Reinhard Theiler verstorben
‚Memento Mori‘ – was ein Sklave den römischen Feldherrn beim Triumphzug ins Ohr flüsterte, um sie vor Hybris zu bewahren -stand auf dem Zifferblatt einer alten Wanduhr bei uns zu hause.
Daran dachte ich, als mich vor einigen Tagen die Nachricht vom Tode Reinhard Theilers erreichte. Sein Tod kam wie der sprichwörtliche ‚Blitz aus heiterem Himmel‘ und er trifft natürlich vor allem seine Frau und Kinder, aber auch all die vielen Freunde und Kollegen, die ihn – auch bei uns in der EWMM – im Lauf der Jahre kennen- und schätzen gelernt haben. Diesen Beitrag weiterlesen »
Gutmann- Bücher auf CD und mit Ringheftung
Die beiden Bücher zur HWS – funktionsanalytische Röntgendiagnostik und klinische Diagnostik – stammen von 1981 und 1984 und sind schon seit Jahren vergriffen – beim ZVAB begehrte Raritäten. Wir hatten – lange vor der pdf-Ära und für teures Geld – beide Werke professionell erfassen lassen und so ins Netz gestellt. Layout und Gebrauchsfreundlichkeit litten da etwas (um es vorsichtig zu formulieren). Diesen Beitrag weiterlesen »
Röntgen- Intensivkurs in Apulien: Rückblick & Ausblick auf künftige Kurse
Nun sind wir wieder zurück im Norden. Eine Woche Frühlings-Preview in Süditalien und viel Infos zum Röntgen der Wirbelsäule im Gepäck. Vom 21. – 24. März hatte sich eine kleine Crew in den Bergen zwischen Bari und Tarent getroffen, um gemeinsam über die Rolle funktioneller und morphologischer Gesichtspunkte beim Röntgen der Wirbelsäule zu diskutieren.
Neben den ‚Klassikern‘ HWS & Kopfgelenke wurde auch der Region Becken-Bein-LWS breit Raum gegeben. Neben unseren ‚eigenen‘ funktionellen Kriterien kam mit E.Decker auch die klassisch morphologisch ausgerichtete Radiologie zum Wort. So konnte einmal mehr gezeigt werden, dass erst die Wertung der Funktion den morphologischen Details ihre klinische Relevanz zuweist. Nicht die Prominenz oder Auffälligkeit eines Befundes sind behandlungsrelevant, sondern ihr funktionell-pathogenetisches Potential. Diesen Beitrag weiterlesen »
‚Spezialfälle‘ dieser Woche – eigentlich ist ja erst Dienstag…
Schon seit Jahrzehnten schallt uns immer wieder die Meinung entgegen, dass man ja den Hals und die Kopfgelenke behandeln kann auch ohne röntgenologisch nachzuschauen. Man ist ja sooo sanft und vorsichtig. Ich will nun nicht sagen, dass wir hier in unserer Praxis eine Normalverteilung von Patienten erleben. Natürlich sammeln sich bei uns die therapieresistenten und schwierigen Fälle. Aber diese beiden, die hier vorgestellt werden sollen, waren nicht als Verdachtsfälle für Fehlbildungen o.ä. überwiesen worden. Diesen Beitrag weiterlesen »
Wie die schwierigen Jungs zahm gemacht werden
Eigentlich ist es ja erschütternd, dass manche kontroversen Diskussionen nicht (mehr) in der medizinsichen Fachpresse angestoßen werden, sondern von außen an uns herangetragen werden. Die massiv zunehmende Verschreibung allerlei psychoaktiver Substanzen an Kinder und Heranwachsende gehört dazu. Nun ist ja weiß Gott nicht alles, was da aus den Publikumszeitschriften kommt, die reine Wahrheit. Wir haben selber oft genug unter unsachlichen und polemischen Auslassungen gelitten (vgl. z.B.Die ’schiefen‘ Argumente des SPIEGEL ). Aber es ist nicht zu bestreiten, dass da oft berechtigte Fragen laut werden.
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Die Wahrheit nützt sich ab
…überschrieb Ende 2011 der ‚New Yorker‘ einen Artikel, der sich mit einem Kümmernis vieler publizierenden Forscher beschäftigt: Man findet ein interessantes Ergebnis, einen neuen Zusammenhang – und kann ihn auch sauber nachweisen. Will man diese Resultate dann später noch mal überprüfen bleibt von den ursprünglich so klaren Aussagen nicht mehr viel übrig (Decline Effect). Diesen Beitrag weiterlesen »
Marburger Haptik- Kurs: Rückblick
Wie aus einem spontanen Gedanken ein Projekt und dann ein netter Kurs wurde…
Schon seit langem trieb mich die Erkenntnis um, dass selbst wir Manualmediziner uns zu wenig mit dem berührenden Verstehen beschäftigen. Ja, man lernt palpieren, ja, man bekommt gezeigt, wie man ein Gelenk, einen Muskel anfassen muß – aber reicht das? Diesen Beitrag weiterlesen »
Medizin: eine praktische Wissenschaft
Wir alle müssen danach streben, unser Tun&Lassen nachvollziehbar zu gestalten. Für ein vorgegebenes Leiden des Patienten sollten wir plausible Ursache(n) im Kopf haben und diese dann überprüfend ausschließen bzw. verifizieren. Da geht enorm viel Erfahrung mit ein, und man kann bei gleicher Ausgangslage durchaus zu völlig verschiedenen Behandlungsansätzen kommen. Diesen Beitrag weiterlesen »
Für Realismus und analytisch sauberes Arbeiten
In Heft 1/2011 der Manuellen Medizin wird von Sacher et al. in einem Artikel insinuiert, dass man eigentlich immer den Hals behandeln sollte – auch wenn keine funktionellen Störungen erkennbar sind.
Sicher werden manche für solch eine carte blanche dankbar sein – ob man damit Nicht- Manualtherapeuten das Verständnis für die nachweisebare funktionelle Pathologie der (Hals-)Wirbelsäule erleichtert sei dahingestellt.
Hier ein ausführlicherer Kommentar und die Replik von Sacher(Artikel hier)
Sprachentwicklung und Manualmedizin
Jetzt ist sie fertig, die Bachelorarbeit dreier Logopädie- Studentinnen aus Nijmwegen, die bei uns Kinder mit motorischen Sprachentwicklungsproblemen untersuchten (Bachelor_1107_Sprachentwicklung,). Die Arbeit ist pdf-formatiert, aber immer noch 1,5mb dick, also ggf. Geduld beim Runterladen.
Symptom <-> strukturelle Ursache am Beispiel der Redression
Es gibt Traditionen, die werden in bestimmten Fachgebieten der Medizin von Generation zu Generation weitergegeben ohne dass viel darüber nachgedacht wird.
Lewit sagte mir vor Jahren mal bei einem Spaziergang „ Wenn Du was gefunden hast, was in allen Lehrbüchern steht, weil es einer vom anderen abschreibt, kannst du relativ sicher sein, dass es falsch ist und es sich lohnen würde, da ein Forschungsprojekt dranzusetzen.“
Eine der ‚Wahrheiten‘ in der orthopädischen Behandlung ist die Redression. Schon bei Andry de Boisregard, dem Namensgeber der Orthopädie, ist das berühmte Bäumchen abgebildet, dessen krummer Stamm mit einem Stock und dem daran befestigten Strick gerade gezerrt wird. Dieses Bild ziert unzählige Briefköpfe und Logos orthopädischer Kliniken und Praxen. Die Lieblingswaffe mancher Kollegen ist immer noch die Einlage, gut für&gegen alles, was einem so orthopädisch unterkommt. Diesen Beitrag weiterlesen »
Verzahnen von manualmedizinischer Behandlung mit anderen Therapieansätzen
Wenn Manualmedizin nicht nur als ‚Tool‘ in einem anderen Konzept benutzt wird, sondern definierende Basis ärztlichen Handelns ist, bedeutet dies, dass die Funktionsanalyse des muskuloskeletalen Apparats im Mittelpunkt von Diagnostik und Therpie stehen. Gerade bei Kindern und Säuglingen hat man damit ja auch seine Erfolge. Aber alles kann besser, wie man richtig zu sagen pflegt und gerade in den Wintermonaten haben wir gemerkt, dass unsere Therapie nicht so sauber anschlug wie wir das gewohnt waren.
Also muß man über den Tellerrand raussehen und merkt dann, dass andere Funktionssysteme sehr eng mit unserem Arbeitsbereich interagieren. Gerade bei Babies und Kindern sind dies:
- HNO
- Zahnheilkunde
- Neurologie
… um nur einige zu nennen.
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Fortbildungs- Termin im September – und schon wieder vorbei…
Für den 27.9. hatten wir mal wieder einen Treff geplant, der neben diversen Präsentationen auch die Zeit um plaudern, austauschen und fragen bot. Alle ‚vom Fach‘ waren herzlich eingeladen.
ADHD- Fortbildung in der Huhnsgasse
Was nicht passt –
wird passend gemacht…
Die ’schwierigen‘ Schüler als Problem gibt es, seitdem Schulen nicht mehr eine Minderheitenaktivität sind, also sicher seit 150- 200 Jahren. Von den Lausbubengeschichten Ludwig Tomas bis zur Pippi Langstumpf Astrid Lindgrens zieht sich ein bunter Bogen durch die Literatur.
Liest man gerne – will man nicht zu hause haben. Hinter fast jedem ’schwierigen‘ Schüler verbirgt sich eine oft nicht sehr lustige Vorgeschichte, die es zumindest ansatzweise zu verstehen gilt. Hier sind wir Ärztinnen und Ärzte ganzheitlich gefordert, auch wenn dies Adjektiv ein ‚Geschmäckle‘ hat …
In den letzten Jahren ist nun die Springflut der medikamentösen Therapie über diese Familien gekommen, und es ist immer schwieriger für diejenigen, die sich den ‚einfachen‘ Lösungen nicht zufrieden geben wollen, da gegen zu halten. Man sollte die Angebote der Pharmaindustrie nicht in Bausch und Bogen ablehnen, aber ebenso wie bei vielen anderen ‚wirksamen‘ Therapien (Antibiotika, Cortison etc.) sehr kritisch abwägen und die Langzeit- Perspektive nicht vergessen- und vor allem die psychischen, sozialen und letztlich auch biomechanischen (unsere) Aspekte nicht vergessen.
Das war Das Thema des Workshops am 10.10.15e in der Praxis (Details hier: ADHD-Fortbildung 10.10.15).
Die Teilnehmer wurden mit diversen Aspekten des ADHD- Komplexes bekannt gemacht, und so ergab sich eine durchaus lebhaft, aber einig geführte Diskussion, die dann in einem ‚würzigen‘ Dinner ausmündete. Wie dem Programm zu entnehmen, spannte sich der Bogen vom ganz Globalen bis zur konkreten Vorgehensweise und Berichten über die Validierung unserer Arbeit.
Wir werden weitere Termine anbieten …
Diagnosen zwischen Intuition und EBM
Eine der wichtigeren Fragen des klinischen Handelns ist, ob man ein erkanntes Phänomen als Symptom oder als Diagnose wertet. Das hat enorme Auswirkungen auf die Lösungswege. Sowie z.B. eine Hyperaktivität nicht mehr als Diagnose akzeptiert wird muß dem weiter nachgegangen werden. So kommt man dann in der Regel auf ein Netz von Ursachen, die eine viel differenziertere Analyse erfordern als wenn man sich mit ersterem Begriff zufrieden gibt. Aber man hat dann ganz andere Lösungsansätze in der Hand…
Kopfschmerzen bei (Schul-)Kindern
Wir haben in den letzten Jahren viel zu diesem Thema geforscht und auch – soweit das in einer Praxis überhaupt möglich ist – uns bemüht, harte Daten zu liefern. Manchmal merkt man erst dann, wie schwierig diese zu fassen sind. Eine Zusammenfassung unserer Erfahrungen findet sich hier: Schulkopfschmerz.
Knackende Gelenke
Interessante wissenschaftliche Artikel sind oft nicht in der medizinischen Fachpresse zu finden, sondern abseits davon. Nature, Spektrum der Wissenschaft, New Scientist oder La Recherche behandeln häufig Themen, die für unsere klinische Arbeit Relevantes zu bieten haben. So auch im März 2014, als im Spektrum der Wissenschaft ein amüsanter Artikel unter der Überschrift „Lass knacken!“ zu lesen war (Quelle).
H. Joachim Schlichting geht dabei auf die Phänomene ein, die beim Knacken lassen der Fingergelenke auftreten. Durch Kavitation kommt es zum Frei werden von in den Flüssigkeiten gelösten Gasen – im Organismus in der Regel vor allem O2 und CO2. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass unmittelbar danach die Gelenkflächen einen größeren Abstand zueinander haben (Quelle).
Das ist für manualmedizinische Belange eine interessante Überlegung, da sich die so ‚befreiten‘ Gelenkpartner zumindest eine Zeit lang besser gegeneinander bewegen lassen. Castellanos et al gehen davon aus, dass diese vermehrte Gelnkbeweglichkeit knapp eine halbe Stunde anhält – wobei sie das an Fingergelenken massen, was nicht unbedingt 1:1 auf die wirbelsäulennahen Strukturen übertragbar sein dürfte.
Klinische Visiten und Fortbildungsnachmittag am 21.2.2014 Thema: Kreuzschmerz
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die letzte Fortbildung ist schon wieder vorbei – und es hat wohl allen etwas gebracht. Uns auf alle Fälle, denn wenn man seine Konglomerathaufen im Kopf für eine Präsentation sortieren muß trägt das ja nicht unwesentlich zur eigenen Klarheit über sein Tun bei ;-)
Für den Morgen hatten wir die Teilnahme auf 10 Kollegen begrenzt – mehr kann man den Patienten nicht als Auditorium zumuten, zumal der Platz doch entwas eng ist. Wir begannen mit unserer gemeinsamen Untersuchung und Behandlung von insgesamt 8 Patienten – klingt mehr als es war, da mehrere Familien und dadurch nicht jedesmal das komplette Programm an Exploration und Beratung. Aber eben ein ganz typischer Querschnitt mit Erwachsenen und ihren Lumblagien bzw. cervico-mandibulären Problemen und den Kindern mit KiSS und KiDD. Diesen Beitrag weiterlesen »
Verteufelung des Röntgens: sie schlagen den Sack und meinen den Esel…
Vor eventueller Behandlung der Halswirbelsäule werten wir obligatorisch Aufnahmen der HWS aus – bei Säuglingen vor dem ersten Geburtstag nur eine Aufnahme von vorn, spätestens ab dem 3. Geburtstag Bilder in 2 Ebenen. Dabei legen wie – um Gegensatz zu vielen extern gemachten Aufnahmen – Wert auf die saubere Darstellung der Kopfgelenke, d.h. Gelenkfläche an der Schädelbasis bis C3.
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Die manualmedizinische Sicht auf Schulschwierigkeiten
Vor einiger Zeit wurde ich gebeten, für die ‚physiotherapie‚ meine Gedanken zur Frage „Was gibts ausser Pillen für die ‚wilden Jungs‘?„ zusammenzufassen. Der Titel wurde natürlich ordentlicher formuliert als ich das hier getan hab, aber es läuft +- auf das Gleiche raus. Da nicht davon auszugehen ist, dass jeder Zugriff auf die Zeitschrift hat hier der Text (MM & Schulschwierigkeiten).
Wann läßt die HWS- Aufnahme an CMD denken?
Je mehr man sich mit der Interaktion zwischen Zahn-Kieferregion und dem Hals beschäftigt, desto mehr wundert man sich, dass man selber (und die meisten Kollegen) da nicht häufiger daran denken… Diesen Beitrag weiterlesen »
Methylphenidat- Statistik
Für einen Vortrag hab ich mal wieder die aktuellen Zahlen des Methylphendidat- Verbrauchs in Deutschland bei der Bundes-Opiumstelle abgefragt. Hier übrigens nebenbei ein dickes Lob an deren Mitarbeiter, die einem schnell und kompetent helfen.
Anbei also die Zahlen (2011_Methylphenidat). Man könnte sich jetzt freuen, dass der rasante Anstieg der letzten Jahrzehnte abgeflaut ist – aber auch welch hohem Niveau! Und dann ist ja noch zu erwähnen, dass es eben inzwischen diverse andere Präparate gibt, die +- die gleiche Wirkuung haben, aber z.T. nicht einmal mehr BTM-pflichtig sind.
Also kein Grund zur Freude oder gar Entwarnung. Jedes Kind, dem wir aufgrund verbesserter Wahrnehmung helfen können, sich etwas freier aufzustellen, ist ein Grund zur Freude.
Zur Geschichte der Manuellen Medizin in Deutschland (1):
Die Zeitschrift „Manuelle Medizin“ ist 50 geworden (wenn man ihren Vorgänger ‚FAC-Information‘ großzügig hinzurechnet). Aus diesem Grunde wird in einer Jubiläumsnummer der Vorväter gedacht. Da dies in meinem Fall mit der Genealogie kongruent ist schrieb ich ein – extrem kurzes – Textchen dafür. Bei der Recherche stieß ich auf so viel Interessantes, dass es sich anbot, daraus mehr zu machen (man hat ja sonst nix zu tun & es würde einem langweilig ;-).
Mit dem eigenen Text ist es noch nicht so weit, dass man ihn hier im Internet Gassi gehen lassen kann. Das dauert noch seine Zeit. Was schon vorzeigbar ist und hier folgt sind die Materialien, die ich dafür ausgebuddelt habe. Als erstes eine Rede, die mein Vater wohl Anfang der 70ger in Hamm beim Jubiläum der DGMM gehalten hat. 1:1 vom vorgefundenen Schreibmaschinen- Manuskript eingescannt und nur die vielen Großschreibungen der Namen und andere Hervorhebungen editiert.
Rede F.Biedermann (FB_FAC_Geschichte)
HWS- Rö und KFO
Dass es Zusammenhänge zwischen Zahn/Kieferregion und der Halswirbelsäule gibt wird inzwischen allgemein anerkannt. Im Detail scheiden sich aber die Geister… Diesen Beitrag weiterlesen »
Der diagnostische Blick auf die Bewegung
Wieviel genaues Beobachten erkennen läßt erschließt sich dem Zuschauer nur langsam und mühevoll. Der diagnostische Blick ist uns aus der Inneren Medizin wohl bekannt. Hier geht es meist um Statisches, d.h. das Erkennen von Hautveränderungen oder Gewebezuständen. In der Orthopädie steht die dynamische Komponente in den Mittelpunkt: Diesen Beitrag weiterlesen »
Artgerechte Menschenhaltung
Es ist ja ein alter Hut, dass es erst den Tierschutzverein gab, bevor man sich z.B. um die Kinderarbeit kümmerte. Und so wundert es nicht, dass wir für unsere eigenen ‚Haltungebedingungen‘ eher blind sind.
Wer lang genug im Krankenhaus gearbeitet hat oder ein solches mal besucht – also praktisch alle – kennt dieses unbewußte Kribbeln, wenn man die langen Gänge sieht, den ‚Krankenhausgeruch‘ in der Nase hat und dann die meist hohen Fenster, von denen aus der Bettlägrige bestenfalls ein Stück Himmel zu sehen bekommt.
Es gibt schon seit Jahren eine schöne Arbeit, die sich mit der Frage beschäftigte, ob so ’nebensächliche‘ Dinge wie der Blick aus dem Fenster eine Rolle spielen – oh wunder – sie tun es. Der Texaner Roger Ulrich hat darüber seit den 80gern ausführlich publiziert (Texas ,s. Artikel). Er nennt seinen Ansatz Evidence based Design (vgl. aktuelles Interview R.Ulrich). Wenn man sich dann auch neuere Krankenhäuser anschaut ,fragt sich der Laie (und der Fachmann), warum so wenig Konsequenzen aus diesen eigentlich offensichtlichen Dingen gezogen werden.
Schaut man in die Röntgenräume von Ambulanzen und Arztpraxen ist grau angesagt. Rausschauen ist da schwierig aus Strahlenschutzgründen, aber etwas fröhlicher ginge. Wir haben das in unserem Röntgenraum versucht.
HWS- Rö: Die Einstellung macht’s
Projektion und (Fehl-)Diagnose
Beim HWS- Röntgen kommt es – mehr noch als bei anderen Körperregionen – auf die saubere und verläßliche Einstellung an. Schon ein ungenaues Ausrichten des Zentralstrahls kann den diagnostischen Wert einer Aufnahme gegen Null bringen, oder gar dazu führen, dass Artefakte als Pathologien interpretiert werden.
Jahrestreffen 2011 in Antwerpen
Nach dem Kongreß in Berlin fand auch dieses Jahr wieder unser ‚kleines‘ Treffen in Antwerpen statt. Diesen Beitrag weiterlesen »
Darmflora wichtig
In letzter Zeit liest man auch in ‚klasischen‘ Wissenschaftszeitungen mehr und mehr über die enorm wichtige Rolle der Darmflora (z.B. Nature 2007, 448, 542f).
Wer nun nicht warten will, bis man in Amerika die letzten Geheimnisse der komplexen Wechselwirkung zwischen Wirtsorganismus und Intestinalflora entschlüsselt hat, der kann in altbewährter Weise auf das gute Symbioflor zurückgreifen: (weiter).
Das gibt’s hier bei uns schon seit 50 Jahren. In unserer Praxis eines der am häufigsten verschriebenen Medikamente.
Wenn ein Kind seit Jahren eine orofaciale Hypotonie hat und die dadurch fast obligaten Rachenwegsinfekte – wie häufig – mit Serien von Antibioticagaben behandelt worden waren muß eine Tonusregulierung durch HWS- Manipulation meist mit der Gabe von Symbioflor ergänzt werden. wir beobachteten in den Wintermonaten, dass unsere manuelle Behandlung öfters nicht den Effekt hatte, den wir uns erhofften. Eine Besserung hielt nicht an oder war nicht so ausgeprägt, wie nach der – überprüfbaren – Beseitigung der HWS- Blockierung zu erwarten gewesen wäre.
Ganz häufig waren es Kinder mit Rachenatmung und einer langen Vorgeschichte von HNO- Problemen, bei denen dies zu beobachten war.
Gerade bei unseren belgischen und französischen Patienten kamen dann x-fache Antibiotika- ‚Kuren‘ hinzu.
In diesen Fällen hat sich die Anwendung von Symbioflor sehr bewährt. Sie ist nicht immer nötig; wer neben einem Bio-Bauernhof wohnt und zwei Mal die Woche durch den Kuhstall geht kann sich so seine ‚guten‘ Rachenwegs- und Darmbakterien holen und das Medikament sparen. Aber es hat halt nicht jeder einen Biohof nebenan…
Sonst ist die ‚alteingessene‘ pathologsche Flora stärker.
Glaube keiner Statistik…
Glaube keiner Statistik…
…die Du nicht selber gefälscht hast – soll Churchill gesagt haben.
Andere behaupten, Goebbels habe dieses Zitat Churchill in den Mund gelegt.
Bekannt ist ja auch ‚Lies, bloody lies – statistics‘.
Nun, wir sind mehr und mehr so in Ehrfurcht vor den ‚großen‘ Wissenschaftszeitungen erstarrt, daß man dazu tendiert zu glauben, was diese veröffentlichen sei auf Herz & Nieren geprüft.
Wer selber Artikel einreicht weiß natürlich, wie willkürlich und von persönlichen Kontakten abhängig das Publiziertwerden ist.
Die breite Masse der Leser hat diese Erfahrungen – die den Glauben an die Unfehlbarkeit von Nature, Science und Konsorten etwas dämpfen – aber nicht und so ist eine Untersuchung, die eben veröffentlicht wurde, sehr lehrreich (weiter).
Die Autoren geben eine Minimalschätzung von 11-12% ‚inkongruenter statistischer Resultate‘ (deutsch: falsch oder gefälscht) an, die sie auf Rundungsfehler Fehler beim Abschreiben etc. zurückführen.
Sie kommen zu dem Schluß, daß bei über 10% ein um eine Größenordnung geändertes Signifikanzniveau bei den Ergebnissen ergeben hätte. Sie schreiben:
’spurious precision adds no value to a paper‘ – schon Gauss wies darauf hin, daß sich die Unkenntnis der Mathematik an der Anbetung der Zahlen hinter dem Komma ablesen läßt.
Dies nur als kleiner Hinweis, nicht alle Ergebnisse sooo ernst zu nehmen…
“Ritalin ist ein Verbrechen”
G. Feuser ist Sonderpädagogik- Professor und hat eine klare Meinung dazu (Feuser: Weltwoche- Artike)…
Golfbälle…. oder: über die Prioritäten im Leben
Eine Lebenshilfe für gestresste Menschen
Wenn die Dinge im Leben immer schwieriger werden, wenn 24 Stunden pro Tag nicht genug zu sein scheinen und alles über dem Kopf zusammenzubrechen droht, kann es hilfreich sein, sich an die Geschichte mit den Golfbällen und dem Bier zu erinnern.
Und die geht so:
Spiegels schiefe Argumente
Stellungnahme zum Artikel über KiSS vom 16.3.09 im Spiegel (Quelle hier)
Dieser Artikel beginnt mit der Schilderung einer verzweifelten Mutter eines Schreikindes, der schließlich mit einer manualmedizinischen Behandlung ihres Kindes geholfen werden konnte.
So weit. So gut. Danach gewinnt der zunehmend verblüffte Leser dann allerdings den Eindruck, dass dieser Behandlungserfolg bestenfalls ein Zufallstreffer einer doch recht anrüchigen Methode ist.